Der ORTEGA-PREIS für JAGDKULTUR 2017,
dotiert mit 3000 Euro, wurde von der Deutschen Gesellschaft José Ortega y Gasset Förderkreis lebendige Kultur e. V. aufgrund einer Empfehlung des Stifterkreises der Gesellschaft gemeinsam an zwei hervorragende Vertreter der konservativ verfassten modernen und auf der Höhe der Zeit lebendigen Jagdkultur vergeben. Die Preisverleihung erfolgt in einem Festakt am 31. Mai 2017 im Schloß Solitude in Stuttgart. Die Preisträger wurden von Lesern der Jagdzeitschrift Wild und Hund bzw. des ANBLICKs vorgeschlagen: Preisträger auf der institutionellen Ebene ist die in Österreich erscheinende Jagdzeitschrift DER ANBLICK. Der ANBLICK wird durch den Landesjägermeister der Steiermark, Baron Franz Mayr-Melnhof-Saurau (rechts im Bild) und den Chefredakteur Ing. Martin Ossmann vertreten. Die Jagdzeitschrift repräsentiert einerseits das konservative Jägerbild mit den Werthaltungen und Normen im Geist und Stil z.B. des Friedrich von Gagern, des Ludwig Benedikt Freiherrn von Cramer-Klett oder Hermann Löns. Andererseits ist diese Zeitschrift einer zeitgemäßen Jagdform in ökologischer Dimension mit Blick auf Biodiversität und modernes Wildtiermanagement verpflichtet. Sie zeichnet sich im Ergebnis einer wissenschaftlichen Längsschnitt-Textanalyse durch eine besonders engagierte Bewahrung einer ökologisch verantworteten Jagdkultur aus, die konservative Werte und Normen des Weidwerks in den Horizonten der europäisch-abendländischen Leitkultur begreift und zu erhalten bestrebt ist. Im Mittelpunkt journalistischer Beiträge steht das Leben als Ort des Erlebens bei Mensch und Tier sowie als beide umgreifendes Band einer höheren Ordnung im System der Natur.Die oben erwähnte, über das Jahr 2016 hinweg unternommene kritische Textanalytik bei vier Jagdzeitschriften hat ergeben, daß der in Österreich erscheinende ANBLICK, Organ der Steirischen Jägerschaft, das im Sinne der Anthropologie Ortegas vorherrschende Jagdverständnis engagiert vertritt. Gleichzeitig wird das kulturell geprägte Jägerbild als konservativ basiert und zugleich auf der Höhe der Zeit mit ökologischer Verpflichtung (z. B. Biodiversität, Wildtiermanagement) immer mit dem Ziel eines Interessenausgleichs, unter Berücksichtigung der Interessen der Wildtiere vom Laufkäfer bis zum Hirsch, im Geiste artübergreifender Humanität dem Ethos des Jägers anvertraut. Das redaktionelle Konzept des ANBLICKs zeichnet sich vor anderen vergleichbaren Medien durchgängig durch eine Bevorzugung der Interessen der Wildtiere im vorderen Drittel des Heftes, also an exponierter Stelle aus. Der Respekt vor dem Leben ist überzufällig durch eine Einstellung zur Mensch-Tierbeziehung dokumentiert, die das Tier im Selbstwert seines Daseins wahrnimmt. Hervorstechend ist die häufig gelungene literarische Verschränkung ökologischer Vorbedingungen mit den Lebensraumerfordernissen der Wildtiere. Fernab von jedem Züchtergedanken werden die Interessen des Eigentums (z.B. Forstwirtschaft) und jene der Wildtiere unter Verzicht auf eine Präferenzordnung allein aus dem Aspekt des Rechte-Pflichten-Grundsatzes im Sinne des Artikels 14 der Verfassung der BRD aus dem Prinzip Verantwortung für alles was lebt (Albert Schweitzer) gewichtet. Argumentativ liegt diese Haltung auf der Ebene der Gesetzte der natürlichen Evolution durch Anpassung und übernimmt damit schlüssig Paul-Müllers Position der ökosystemgerechten Jagd. Diese geht von der Anpassung der Wildpopulationen an vorgegebene Areal-bzw. Ökosysteme (gerecht!) aus. Dem Gemüt des Jägers fällt der Vollzug des Regulierungsgedankens oft schwer. Sein Verstand aber gebietet ihm,die moderne Sichtweise der Hege unter dem Titel Wildtiermanagement zum Nachteil der Selbstliebe zu praktizieren. Der ANBLICK ist erkennbar bemüht, diesen Spagat zwischen Emotionalität des Jägers und der kühlen Sachlichkeit des Verstandes im Vollzug der Ökosystemgerechtigkeit zu leisten. Auf diese Weise erweist sich das jagdkulturelle Verständnis des ANBLICKS im Ausdruck einer modernen, zeitgemäßen Verfassung in kongenialer Übereinstimmung mit der Kulturdefinition der UNESCO.
Aus diesem Grunde wurde der Ortega Kulturpreis auf der institutionellen Ebene an den ANBLICK vergeben.
Auf der Ebene der Persönlichkeit wurde der Preis an den renommierten Juristen und Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Klaus Mangold vergeben.
Ein Botschafter des Weidwerks im Spiegel der Jagd ohne Grenzen
Drei hervorragende Eigenschaften zeichnen den Preisträger als kulturelle Instanz, als Jäger und als Diplomat auf dem Felde liberaler Wirtschaft, ohne zugleich den neoliberalen Rigorismus übernommen zu haben, aus:
- Der feinsinnige, kunstverständige Klaus Mangold im Spiegel seiner Jägernatur und als Förderer kultureller Güter.
- Der Preisträger als Grundeigentümer, Waldbauer und Jäger unter dem Anspruch von Artikel 14 Ziff. 1 und 2 des Grundgesetzes sowie als Vorbild einer sozio-ökonomischen Motivation in der Verfügung über Eigentum.
- Klaus Mangold als Akteur multinationaler und multiethnischer Gestaltung, die er in den Zügeln liberaler Verantwortung unter Leitung und Lenkung der Vernunft mit Handlungsfolgenmoral dem Wertekanon unserer Leitkultur anvertraut. Er ist ein kulturell determinierter Jäger mit der Emotionalität des Steinzeitjägers. Ein Jäger im Bewusstsein der kulturellen Jagdbeute-Ressourcen auf der leidenschaftlichen Suche nach Wirtschaftsgütern, der, umgekehrt, bei der Jagd auf Wild seine Passionen im Zaume hält und nicht in den Naturzustand zurückfällt.
Sein Jägerethos folgt der Fährte, die José Ortega y Gasset und Paul Müller vorgegeben haben. Klaus Mangold ist ein konservativer Jäger, weil er die Zukunft will. Sie wird nicht durch die Beseitigung von Eliten, sondern durch eine bessere Auswahl derselben erreicht. Der Preisträger stellt sich unter den Anspruch der ökosystemgerechten Jagd in der tierethischen wie ökologischen Verantwortung von Jagdpraxis und Wildtiermanagement.
Über dies hinaus ist Klaus Mangold aus dem Forschungsinteresse der Ortegagesellschaft (Neue Systemtheorie der Natur) ein herausragender Repräsentant der kulturell durch Mutation gewendeten Jagdformen, deren Ressourcen geistige Güter in Wissenschaft und Forschung, in Gesellschaftspolitik und Wertschöpfung freier Gesellschaften bilden. Aus seinem Selbstverständnis als ein Jäger im Sinne Ortegas passt der Preisträger in seinem weidmännischen Denken und Fühlen deshalb auch zum Jagd/Jäger-Modell des ANBLICKs.
Kant, Kunst und Mäzenatentum
Der Preisträger zeigte durch praktisches Engagement mit hohem finanziellem Aufwand ein Gefühl der Verantwortung gegenüber gefährdeten Kulturgütern. Er ist Verfasser einer Monographie über das Kloster St. Trudpert in Münstertal (Schwarzwald). Mit umfangreichen Nachforschungen zu den historischen Quellen des Klosters erschloss er mit eigenen Mitteln die bis dahin nur vereinzelt und verstreut anzutreffenden Dokumente wie z.B. die Geschichte des goldenen Kreuzes aus dem 13. Jahrhundert oder unbekannte Schriften aus dem zeitgeschichtlichen Aufweis des Klosters, dessen Ursprung bis zum Jahr 640 post in Verbindung mit dem fränkischen Wandermönch Trudpert, Missionar des Breisgaus, nachgewiesen worden sind.
Der Jurist Klaus Mangold hat wie alle Juristen höherer Ordnung eine starke Affinität, eine intellektuell intime Verbundenheit mit Immanuel Kant. Deshalb will er auch zur Restaurierung der alten Oberförsterei im Königsberger Waldgebiet beitragen, die Begegnungsstätte von Kant und dem damaligen, mit Kant eng befreundeten Oberförster von Königsberg gewesen ist. Mit ihm widmete sich Deutschlands bedeutendster Philosoph den Geheimnissen der Natur, die er in einer kategorialen Anlage des Menschen, also in der Kultur, spiegelte und mit der Natur der Tiere verglich. Aus diesem Zusammenhang entwickelte Kant eine Anthropologie. Hier formulierte er den Kernsatz seiner Moralphilosophie (2. Kritik), der noch heute auf Immanuel Kants Grabstein in Königsberg anzutreffen ist: „Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer Bewunderung, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der gestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir.“ Im Umgang mit dem Königsberger Oberförster formulierte Kant auch seine Sichtweise eines moralischen Umganges mit Tieren. Er fordert, das Tier nicht um seiner selbst willen zu schützen und rücksichtsvoll zu behandeln, sondern Tierliebe zur Förderung der moralischen Anlage des Menschen zu pflegen. Eine aus aktueller Sicht sehr moderne Überzeugung, die wir heute knapp so formulieren: Tierschutz ist Menschenschutz.
Achtung des Wildtiers im Selbstwert seines Daseins
Als Waldbesitzer betreibt der Preisträger zusammen mit seiner Familie Forstwirtschaft. Mit seinem Forstbetrieb verfügt er über ein ausgedehntes, artenreiches Jagdrevier. In dieser sozioökonomischen Rolle ist er zugleich Repräsentant von Grundeigentum, verbunden mit allen Rechten und Pflichten im Sinne des Artikels 14 GG. Diesem hohen Anspruch einer sog. Sozialbindung des Eigentums wird Prof. Klaus Mangold mit Hingabe in idealistischer Motivation gerecht. Biodiversität und ökologische Präferenzen zeichnen das Denken dieses Grundeigentümers aus.
Klaus Mangold setzt Kants Tierschutzgedanken auch in seinem Revier um, indem er die Eigentumsinteressen seiner Forstwirtschaft, ausgerichtet auf Gewinn aus Waldbau, mit den Tierinteressen ins Gleichgewicht zu bringen versucht. Deutlich wird dieses Motiv auch im Umgang mit dem Wild seines Reviers, das er unter den Schutz einer jägerischen Selbstverpflichtung stellt, die im Sinne artübergreifender Humanität praktiziert wird. Weder Wald vor Wild noch Wild vor Wald ist sein Motto, sondern die Pflicht aus der Sozialbindung des Eigentums, ökologische Prämissen mit verfassungsmäßigen Rechten des Eigentums in einer Rangordnung von Werten in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit praktisch zu machen.
Der neue Humanismus im Sinne von José Ortega y Gasset, so, wie diese Leitidee neuerdings auch in den Sichtweisen von Papst Franziskus dargeboten wird, ist ebenso die Leitidee des Preisträgers im Umgang mit Natur, mit Menschen und anderen Lebewesen. Er befindet sich damit sowohl auf der Höhe der Zeit als auch in der Permanenz der europäisch-abendländischen Leitkultur.
Die Jagd kann durch Verstehen dazu beitragen,
Ressentiments zwischen Politik und Macht zu umgehen
Andere Völker, andere Kulturen bzw. Ethnien besitzen im Vergleich zueinander jeweils andere Mentalitäten. Das gilt für die Jagd auf Wild ebenso wie die Jagd im Raum der Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. Andere Mentalitäten zu verstehen, Ressentiments zwischen diesen zu vermeiden, kulturelle Differenzen durch Verstehen ihrer Wurzeln zum Ausgleich zu bringen: Diese moralischen und mentalen Qualtäten bilden ein zentrales intrinsisches Bedürfnis von Prof. Klaus Mangold, das er praktisch durch wirtschaftlichen, geistigen bzw. intellektuellen Transfer über Grenzen hinweg befriedigt. Es ist das hypermoderne Gehirn des Jägers mit der Emotionalität des Steinzeitjägers, das zu solchen Leistungen befähigt, wenn sie denn eben, wie es bei dem Preisträger der Fall ist, überhaupt erst begriffen worden sind. Das Weidwerk in Deutschland und Österreich braucht mit Jägerpersönlichkeiten dieser Art den kulturellen Wandel unserer Zeit nicht mit negativer Wirkung auf das konservative Weidwerk zu fürchten, wenn die Jägerschaft es wie Prof. Klaus Mangold fertig bringen könnte, durch Umdenken sich dem allgemeinen Kulturwandel anzuschließen und einige längst obsolete Normen zu überdenken, weil sich zugrunde liegendes Wertefühlen in der Gesellschaft verändert hat. Vor diesem Hintergrund hat, so sind wir überzeugt, der Ortega-Preis für Jagdkultur 2017 mit Klaus Mangold einen würdigen Träger gefunden.
Der ORTEGA-PREIS-für-JAGDKULTUR und seine Bedeutung
Die Ortegagesellschaft pflegt mit dem Kulturpreis die Erinnerung an den spanischen Kulturphilosophen, Anthropologen und Schriftsteller José Ortega y Gasset. Der neben Matin Heidegger und Karl Jaspers bedeutendste Existenzphilosoph des 20. Jahrhunderts ist mit dem berühmten Europavortrag von 1953 in München der Begründer der modernen, kulturell verfassten und demokratisch gestützten Europaidee. Seine engagiert vertretene Forderung zum Aufbau eines Neuen Humanismus stellt den Menschen in den Mittelpunkt der Natur und nimmt die Kulturmenschheit mit den Werten und Normen der europäisch-abendländischen Leitkultur in den Blick. Ortegas Neuer Humanismus wird aktuell auch von Papst Franziskus verkündet und in Anspruch genommen: Die durch Kultur determinierte Natur des Menschen ist kein Gegensatz zur Natur überhaupt, sondern eine ihrer vielseitigen, auf dem Wege der Mutation oder einer göttlichen Schöpfung evoluierten Ausformungen.
In gleicher Weise ist das naturale Jagdschema auf tierischer Ebene Ausdruck auch der Natur des modernen Menschen, aber in der besonderen Gestalt des kulturell geprägten Jägers.
Jagd begreift und beschreibt José Ortega y Gasset als bisher einziger Denker Europas im Sinne der Jagd des Nikolaus von Kues: De venatione sapientiae. Ortegas Jagdverständnis beruht auf der Erkenntnis, daß Jagd eine Konstante der biotischen Existenz und damit ein universelles Ereignis in der Natur ist. Mit diesem verschränkt und ein Modellfall der naturalen Jagd im Sinne des Räuber-Beuteschemas ist die moderne Wildjagd des hypermodernen Jägers unserer Zeit. Diese beschreibt Ortega in den „Meditationen über die Jagd“ (DVA 1953). Die kulturelle Form der Jagd ist demgemäß eine Reduktion der naturalen Jagd. Sie ist eine Einschränkung auf eine immaterielle Ressource als Beute der Erlebenskultur. Ökologisch zentrierte und auf Wildschadensbekämpfung durch Wildtiermanagement motivierte, funktional determinierte Wildjagd liegt außerhalb der evolutiven und anthropologischen Betrachtung, die Ortegas Sichtweise prägt.
Als erster und bisher einziger Kulturphilosoph hat Ortega die aktuellen Erkenntnisse der Neurowissenschaften (Hirnforschung) intuitiv vorweggenommen und Jagd als eine naturale Konstante der biotischen Evolution begriffen aus der im Zuge der kulturellen Evolution die Jagdobjekte (Beute) eine kategoriale Wandlung erfuhren:
Der naturale Jäger (tierische Prädatoren) bis hin zum Steinzeitjäger hat als Ressource, als Beute andere Lebewesen (Wild) in der Sicht. Die kulturelle Wende besteht darin, daß das Jagdschema des Gehirns, insbesondere der emotionale Kortex bei dem frühen Menschen der Morgenröte bis heute unverändert blieb: Jagd als ein auf Ressourcen zur Selbst- und Arterhaltung gerichteter Mechanismus vom Einzeller bis zum Homo Venator sapiens sapiens hat auf tierischer, auf naturaler Ebene der Prädatoren keine Wandlung erfahren. Wildtiere sind weiter Beuteobjekte (Ressourcen). Die Jagd des kulturellen Jägers mutierte dagegen kategorial auf der Ressourcenebene, die mit einer geistigen Entwicklung parallel läuft. Kulturell gewendet sind Jagdressourcen alle Wertschöpfungskategorien des modernen Menschen z.B. in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Daß einige Menschen unserer Zeit auch Wild bejagen, das begründet Ortega aus der Phylogenese des Homo Venator als einen Modellfall und eine Sonderung der naturalen Jagd aufgrund Mutation.
Nach alledem bleibt festzuhalten, daß mit dem Ortegapreis vor allem neue Strukturen, Erkenntnisse und ein tieferes Jagdverständnis ausgezeichnet werden. So wichtig für eine Kultur ihre Erinnerungskulturen sind, so überlebensnotwendig sind im Sinne Ortegas offene Strukturen einer geistigen Verfassung der europäischen Jägerschaft, die innovatives Denken zulassen. An erster Stelle gehört hierzu ein Verständnis des Mechanismus, der aus natürlicher biotischer Evolution Kultur, also kategorial höhere geistige Prozesse erzeugte. Wer überhaupt begreift, auf welche Weise biotische (natürliche) Evolution mit kultureller Evolution verschränkt ist, der versteht auch die evolutiv erzeugte Veränderung im Bereich des Bewußtseins, das seine basale (Gehirnareale) Bedingungen beibehalten und mit ihnen den Verstand, Denkprozesse hervorgebracht hat. Für die Jagd bedeutet diese Erkenntnis, daß jegliches Streben nach Ressourcen im kulturellen Prozeß (auch der Zivilisation) durch das Jagdschema, durch das Jägergehirn geleistet werden. Lediglich der Richtungssinn unseres Gehirns (Jagdschema) wurde extern diversifiziert, so daß aus dem Beuteobjekt Wildtier die Güterwelt unserer Kultur bzw. Zivilisation hervorgegangen ist. Preisträger des Ortegapreises für Jagdkultur sind also Individuen, die diesen Zusammenhang begriffen haben.
Der Ortega-Preis für Jagdkultur ist auf diese Weise zuallererst auch ein Kulturpreis für zeitgemäße Jagdpolitik, die gesellschaftliche Interessen (z.B. Tierschutz, Ökologie) mit den strukturellen Interessen der Jagd , den subjektiven psychologischen Bedürfnissen des Jägers (Jagdpassion, Freude am Erleben, Selbsterfahrung durch Naturerfahrung usw.) intelligent und erfolgreich zu verbinden weiß. Als Leitlinie wird das Grundgesetz der BRD mit der Sozialbindung des Eigentums einerseits und dem hieraus abgeleieten Pflichtengebot sowie Gewährleistung und Schutz des Eigentums andererseits vorgegeben. Demgemäß wird erfolgreiche Jagdpolitik die Janusköpfigkeit in dem relevanten Verfassungsdiktum für die Jagd nutzen: Wer Pflichten hat, der hat auch Rechte!Die Preisvergabe unterliegt den vom Stifterkreis vorgegebenen, in wesentlichen Teilen vorstehend dargebotenen Bedingungen. .
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